Osteoporose
Die Osteoporose ist eine das gesamte Skelett betreffende Knochenerkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist. Die Folge ist ein Anstieg der Knochenfragilität mit entsprechender Neigung zu Knochenbrüchen, oftmals bereits durch eine Bagatelle wie z.B. der Bruch eines Wirbelkörpers beim Anheben einer Getränkekiste.
Die Qualität der Knochen wird im Wesentlichen durch das Erbgut bestimmt. Es wundert daher nicht, dass Betroffene oftmals von einer familiären Vorbelastung für Osteoporose berichten. Ein zweiter wesentlicher Einflussfaktor für einen gesunden Knochen sind die Sexualhormone, Östrogen bei der Frau und Testosteron beim Mann. Ein Sexualhormonmangel führt folglich zu einer Abnahme der Knochendichte und damit Festigkeit. Regelmäßig kommt es bei der Frau nach der Menopause zu einem deutlichen Abfall des Östrogenspiegels. Die Folge kann die Entwicklung einer sogenannten postmenopausalen Osteoporose sein, insbesondere bei sehr frühem Eintritt der Menopause ist das Risiko erhöht. Der beim Mann bis ins hohe Alter relativ stabile Testosteronspiegel erklärt, warum die Osteoporose beim Mann deutlich seltener auftritt. Weitere generelle Risikofaktoren für beide Geschlechter sind längere Phasen von Bettlägerigkeit sowie Begleiterkrankungen wie Rheumatismus, eine Schilddrüsenüberfunktion oder aber auch die Volkskrankheit Diabetes mellitus. Fatal für den Knochen ist häufig auch der ungünstige Einfluss von einer Reihe von Medikamenten, wie z.B. Cortisonpräparate oder auch die oft als harmlos eingeschätzten Magensäureblocker.
Die Untersuchung auf das Krankheitsbild Osteoporose umfasst neben einer genauen Befragung hinsichtlich bereits aufgetretener Knochenbrüche auch die sorgfältige Erfassung aller nach aktuellem Kenntnisstand in Frage kommenden Risikofaktoren. Vorbefunde, wie z.B. Röntgenergebnisse sind dabei sehr hilfreich. Anschließend erfolgt die Messung der Knochendichte mittels Osteodensitometrie, dem hierfür einzig anerkannten Verfahren. Dabei wird gemessen, welcher Anteil einer extrem schwachen Röntgenstrahlung durch die Lendenwirbelsäule und den Oberschenkelhalsknochen hindurch tritt. Ein poröser Knochen von geringer Dichte wird dabei mehr Röntgenstrahlung hindurchtreten lassen als ein fester Knochen. Ergänzt wird die Untersuchung um eine Blutentnahme, um eventuell begleitende negative Einflussfaktoren aufzudecken und bei Bedarf zu behandeln. Ein ganz typischer Befund wäre z.B. das Vorliegen eines Vitamin D-Mangels oder einer Schilddrüsenüberfunktion.
Die Entscheidung über die Notwendigkeit und die Art einer Therapie hängt letztendlich von allen gewonnenen Erkenntnissen aus Befragung, Knochendichtemessung und Laboranalyse ab und wird im persönlichen Arztgespräch dem Patienten ausführlich erläutert.